heilende kräfte

Es ist gut, aufmerksam durch den eigenen Garten zu gehen. Bestimmte Heilkräuter siedeln sich oft dort an, wo sie gebraucht werden. - Seit meiner Jugend interessiere und begeistere ich mich für alte Heilpflanzen und alternative Heilkunde.
Hier auf dieser Seite werden nach und nach einzelne Heilpflanzen vorgestellt.

Aconitum napellus - Eisenhut

 

Ein eindrucksvolles Hahnenfußgewächs, das eine der giftigsten Pflanzen Europas ist. Von Juni bis September leuchten die tiefblauen, helmartigen Blüten auf anderthalb Meter hohen Stengeln. Die Pflanze wird auch Venuswagen genannt wegen der besonderen Form der großen Blüten, die durch umgebildete Kronenblätter ihre auffällige Größe erhalten.
Die griechische Mythologie erklärt die starke Giftigkeit dieser Pflanze so: Herkules soll Schuld sein - neben Orpheus der einzige Bezwinger des Höllenhundes Cerberus, Wächter der Unterwelt. Die Wut gegen Herkules übertrug sich auf den vom überwältigten Cerberus gestreiften Eisenhut. Die griechische Zauberin Medea bediente sich des Eisenhutes, um Rache an ihrem untreu gewordenen Ehemann Jason zu nehmen, indem sie versuchte, damit seinen Sohn Theseus zu töten.

In potenzierter Form wirkt Aconitum über das Nervensystem auf fast den gesamten Organismus. Er wirkt schmerzlindernd bei Neuralgien, Ischias und Gicht. Außerdem hilft er bei Erkältungskrankheiten und Fieber. Insbesondere bei akuten Schockzuständen, bei Panikattacken und Todesangst kann Aconitum in potenzierter Form sehr hilfreich sein.

 Bei allen heftig und plötzlich einsetzenden Zuständen wird ihm ein gute Wirkung zugeschrieben.
Wegen der hohen Giftigkeit darf Eisenhut niemals in konzentrierter Zubereitung selbst angewendet werden. Wer Kinder hat, sollte auf diese Pflanzen im Garten verzichten.

 

 

Alchemilla vulgaris - Frauenmantel

 

Der Frauenmantel ist, wie der Name schon sagt, ein großes Frauenheilkraut und hilft bei Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden. Diese auch Frauentrost, Jungfernwurz,  Marienmantel, Mutterkraut oder Venuskraut genannte Pflanze gehört zu den Rosengewächsen (Rosaceae). Die Wimpernhaare am Blattrand scheiden Wassertropfen aus, die sich in der Mitte der Blätter sammeln. Diese Tropfen wurden früher von den Alchemisten gesammelt und zur Goldherstellung mitverwendet - daher der Name: Alchemilla, kleine Alchemistin.
Seit dem Mittelalter ist der Frauenmantel als Heilpflanze bekannt.
Im Gart der Gesundheit (1485), einem der bedeutendsten Bücher über Naturgeschichte und Heilpflanzen, ist der Frauenmantel bereits verzeichnet. Der Ursprung des deutschen Namens soll auf Mariendarstellungen aus dem Mittelalter zurückgehen, da die Falten der Frauenmantelblätter den Falten des Umhangs der Maria ähneln.
Der Frauenmantel fasziniert und begeistert  - und wird auch schnell vergessen, denn er ist eher unscheinbar, aber seine zarten Kräfte sind ausdauernd – er ist ein echter Gartenbegleiter, der seine Eigenschaften ganz verborgen ausbreitet.
Als Heilkraut kann aus den Blättern Tee gekocht und getrunken werden, der u.a. krampflösend, blutstillend und entzündungshemmend wirkt. Aus Blättern und Blüten können Tee, Umschläge, Tinkturen oder Ölauszüge bereitet werden.

 

 

Achillea millefolium - Schafgarbe

 

Namensgeber der Schafgarbe ist der griechische Held Achilles, der mit der Schafgarbe den König der Myser Thelephos geheilt haben soll.

Laut einer vom griechischen Arzt Dioskurides übermittelten Sage soll der Zentaur Cheiron den Helden Achilles auf die wundheilungs-fördernde Pflanze hingewiesen haben.
Der Name 'millefolium' bedeutet tausend Blätter und beschreibt die Form der Blätter, die wie kleine grüne Federn aussehen. Wegen dieser fein gefiederten Blätter wird sie auch Augenbraue der Venus genannt.
Der deutsche Name Schafgarbe rührt daher, dass Schafe, wenn sie krank sind, vermehrt dieses Wiesenkraut essen. Garbe leitet sich vom althochdeutschen 'garve' ab und bedeutet 'Gesundmacher'.

Viele Gärtner halten die Schafgarbe für Unkraut - dabei ist sie eine mächtige Heilpflanze.

"Viel Unheil bliebe den Frauen erspart, würden sie ab und zu einmal nach der Schafgarbe greifen", sagte Pfarrer Kneipp.

Die umgangssprachlichen Namen wie Grundheil, Frauendank, Blutstillkraut oder Soldatenkraut weisen bereits auf die Anwendungsgebiete hin. Die Bitterstoffe machen die Scharfgarbe zu einem appetitanregenden und verdauungsfördernden Mittel, das bei Magen-, Darm- und Gallenbeschwerden hilft. Das im ätherischen Öl enthaltene Proazulen wirkt desinfizierend, entzündungshemmend und krampflösend. Eine besondere Bedeutung kommt der Scharfgarbe als blutstillendes Mittel zu. Sie stillt äußere und innere Blutungen, weshalb Abkochungen der Pflanze zur Wundbehandlung verwendet werden. Außerdem wird sie in der Frauenheilkunde bei Menstruationsbeschwerden wie schmerzhaften oder zu starken Blutungen eingesetzt.
Auf Grabplatten der Römer ist Achillea millefolium gelegentlich als Sinnbild des Schlafes dargestellt und in Frankreich legten Eltern die Blätter ihren kleinen Kindern auf die Augen, damit sie besser schliefen und träumten.

 

 

Urtica urens - Brennnessel

 

Ihrer Eigenschaft auf der Haut zu brennen, verdankt die Brennessel ihren Namen (Urtica=die Brennende). Das Wortteil Nessel rührt von dem alten indogermanischen Wort nazza her, das nähen bedeutet. Bevor Baumwolle eingeführt wurde, wurde aus Brennnesselfasern das Nesselgewebe hergestellt. Der Volksname Donnernessel weist auf ihre Bedeutung in der Mythologie hin. Die Nesseln waren Attribute des Blitz- und Donnergottes Donar. Mit Brennnesselsträußen versuchte man im Mittelalter Blitzeinschläge abzuwehren. Der Dichter Ovid berichtete bereits vor 2000 Jahren von der Brennnessel als Aphrodisiakum. Als sog. Unkraut folgt die Brennnessel uns überall hin und wird stets von vielen Schmetterlingen umschwärmt.
Brennnesselblätter regen den gesamten Stoffwechsel an und werden daher bei Rheuma, Gicht, Leber- und Gallebeschwerden eingesetzt.
Außerdem ist sie ein klassisches Entschlackungsmittel, da sie die Harnausscheidung fördert. Noch die naturheilkundlichen Pfarrer Kneipp und Künzele empfahlen die sogenannte Urtication: Zur Behebung rheumatischer Schmerzen und des Hexenschusses werden dabei die betroffenen Stellen des Körpers mit Brennnesseln gepeitscht.
Das Gift der Brennnessel besteht aus Stoffen, die sonst vor allem im Tierreich vorkommen (Acetylcholin, Serotonin, Ameisensäure).
Ein dichter Brennnesselbestand entwickelt an heißen Sommertagen ein herb-würzigen, tierischen Geruch.
Die Brennnessel siedelt sich gern auf stickstoffhaltigen und übersäuerten Böden an und entzieht dem Boden überschüssigen Stickstoff, wodurch das biologische Gleichgewicht wiederhergestellt wird. Der aus dem Boden aufgenommene Stickstoff wird in der Pflanze in Eiweißverbindungen umgewandelt. Der hohe Eiweißgehalt macht die Brennnessel zu einer beliebten Futterpflanze für Raupen und andere Insekten. Eine andere Folge des Eiweißreichtums ist der rasch eintretende Zersetzungs- und Fäulnisprozess, wenn man sie in Wasser einlegt, um so die Brennnesseljauche herzustellen, ein wirksamer Flüssigdünger im biologischen Gartenbau.
Keine andere Pflanze besitzt eine so ausgeprägte Beziehung zum Eisen wie die Brennnessel. Sie liefert je nach Standort zwei- bis viermal soviel Eisen wie ein Rindersteak. Bei all ihrer Vielseitigkeit wundert es, dass der Mensch die Brennnessel als Unkraut so hartnäckig bekämpft, statt sie als unvergleichliches Geschenk für die eigene Gesundheit zu erkennen.

 

Hypericum perforatum - Johanniskraut

Johanniskraut gilt als eingefangene Kraft der Sonne und ist seit der Antike als wirkmächtiges Heilkraut bekannt. Im Volksmund trägt es unzählige Namen wie u.a. Herz-Jesu-Kraut, Herrgottsblut oder Sonnenwendkraut. Der Namensteil Hypericum leitet sich von den griechischen Begriffen „hyper“ (über) und „eikon“ (Bild) ab und bezieht sich auf die Ablage von Johanniskraut über Götterbildern, die der Abwehr böser Geister diente.
In der griechischen Antike ist das Johanniskaut unter dem Namen Androsaimon („Mannsblut“) bezeugt. Dieser Name bezieht sich auf die Praxis, Blüten und Blätter der Pflanze zu quetschen, um das blutrot gefärbte Rotöl zu extrahieren. Im „Lorscher Arzneibuch“, dem ältesten überlieferten Buch der Klostermedizin aus der frühmittelalterlichen Zeit Karls des Großen, das um 785 verfasst wurde, ist ebenfalls die Verwendung von Johanniskraut als Heilpflanze bezeugt: Es wurde gegen Melancholie eingesetzt. Auch heute wird das Johanniskraut erfolgreich bei leichten bis mittelschweren Depressionen eingesetzt.
Paracelsus (1493–1541) hielt große Stücke auf Johanniskraut: „Es ist eine Universalmedizin für den ganzen Menschen.“
Zur Unterstützung der Wundheilung bei äußerer Anwendung blieb Johanniskraut vom späten Mittelalter bis in die Gegenwart kontinuierlich eine der beliebtesten Heilpflanzen. Außerdem wurde es gegen Gicht, rheumatische Schmerzen und – wie bereits in der Antike und noch heute – bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt. Die Johannispflanze ist stark mit der Sommersonnwende am 21. Juni und dem christlichen Festtag Johanni am 24. Juni verknüpft. Die Pflanze steht zur Mittsommerzeit in voller Blüte – in einer Zeit, in der das Fest der Hochzeit der Sonne mit der Erde gefeiert wird.
Als Hauptwirkstoff gilt der rote Pflanzenwirkstoff Hypericin. Die Bezeichnung „Tüpfelkraut“, wie es auch genannt wird, weist auf eine Besonderheit hin: Die Blätter haben unzählige kleine Pünktchen (Tüpfelchen), wenn man sie gegen das Licht hält. Diese Punkte sind die Öldrüsen in den Blättern, die das Hypericin enthalten, das zusammen mit dem ebenfalls in der Pflanze enthaltenen Hyperforin die Serotonin-Konzentration im Zentralen Nervensystem erhöhen kann und auf diese Weise antidepressiv wirkt.
Weltweit gibt es etwa 400 Johanniskrautarten,  elf Arten davon in Deutschland.  Johanniskraut liebt trockene Kalk- oder Urgesteinsböden in sonnigen Lagen.

 

Cichorium intybus - Wegwarte

 

Sagen und Legenden ranken sich um die Wegwarte, in denen an der Stelle, an der ein Mädchen auf seinen Liebsten wartete, eine himmelblaue Wegwarte wuchs. Tatsächlich fühlt sich die Wegwarte am Wegrand wohler als in einem Blumenbeet. Während der Antike galt sie als Zauberpflanze und noch aus dem 17. Und 18. Jahrhundert sind Rituale um die Wegwarte bekannt. Paracelsus behauptete, ihre Wurzel verwandele sich alle sieben Jahre in einen Vogel.
Die Wegwarte gehört zu den Pflanzen der Blumenuhr. Wegwarten-blüten öffnen sich regional jeweils etwas abweichend morgens um fünf Uhr und schließen sich um elf Uhr.
Die Wegwarte ist die Urform der uns bekannten Wintersalate Chicoree, Zuckerhut und Radicchio. Sie ist eine essbare Wildpflanze. Wegwartenblätter können gekocht als Gemüse oder roh als Salat verwendet werden. Die Wurzel der Wegwarte wird gekocht als Gemüse verwendet und durch Röstung wird aus ihr ein schmackhafter Kaffee-Ersatz (Zichoriekaffee) hergestellt.
Die Heilpflanze des Jahres 2020 wird bei Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit eingesetzt. Das aus den Wegwartewurzeln gewonnene Inulin wird im Darm nicht abgebaut, es  unterstützt mit ihren schützenden Eigenschaften als Präbiotika das Wachstum der nützlichen Bifidobakterien. Die Wegwarte sorgt für einen ausgeglichenen Insulin- und Nervenstoffwechsel.  Sie ist zudem eine der wenigen Heilpflanzen bei Milzleiden. Die Bitterstoffe wirken stoffwechselanregend und können daher auch bei rheumatischen Erkrankungen hilfreich sein.
Sehr beliebt ist die Wegwarte auch bei Insekten und Vögeln wie dem Stieglitz dienen ihre Samen als Futter.

Wegwarte ist die Urform der uns bekannten Wintersalate Chicoree, Zuckerhut und Radicchio. Mit dem beliebten Endiviensalat ist sie ebenfalls nahe verwandt.

Quelle: https://www.kostbarenatur.net/anwendungen-und-inhaltsstoffe/wegwarte/
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Sagen und Legenden ranken sich um die Wegwarte, in denen an der Stelle am Wegesrand, an der ein Mädchen auf ihren Liebsten wartete, eine Wegwarte wuchs. Tatsächlich ist es so, dass die Wegwarte sich am Rand eines Weges wohler fühlt als in einem Beet.

Quelle: https://www.kostbarenatur.net/anwendungen-und-inhaltsstoffe/wegwarte/
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Sagen und Legenden ranken sich um die Wegwarte, in denen an der Stelle am Wegesrand, an der ein Mädchen auf ihren Liebsten wartete, eine Wegwarte wuchs. Tatsächlich ist es so, dass die Wegwarte sich am Rand eines Weges wohler fühlt als in einem Beet.

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Sagen und Legenden ranken sich um die Wegwarte, in denen an der Stelle am Wegesrand, an der ein Mädchen auf ihren Liebsten wartete, eine Wegwarte wuchs. Tatsächlich ist es so, dass die Wegwarte sich am Rand eines Weges wohler fühlt als in einem Beet.

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Lavendula angustifolium - Lavendel

 

In Frankreich gilt Lavendel als Seele der Haute Provence, als blaues Gold der Bauern. Lavendel ist eine der beliebtesten Gartenpflanzen und eine alte Gewürz- und Heilpflanze. Der Name leitet sich vom lateinischen 'lavare' (waschen) ab, was auch darauf hinweist, dass schon die Römer ihre Bäder mit Lavendel parfümierten. In den mitteleuropäischen Klostergärten taucht der Lavendel erstmals im elften Jahrhundert auf. Als die „Blume der Medizin“ wurde sie in der ersten medizinschen Universität der Welt in Salerno bei Neapel verehrt.

Der echte Lavendel wirkt beruhigend auf das Zentralnervensystem. Er wirkt ausgleichend, beruhigend sowie entspannend und senkt nachweislich den bei Stress stark angestiegenen Kortisolspiegel. Daher wird er bei Unruhe, Ängsten, Einschlafstörungen und nervösen Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Die beruhigende Wirkung von Lavendel ist vor allem auf den Inhaltsstoff Linalool zurückzuführen.

Die volkstümlichen Namen des Lavendels lauten u.a. Nervenkräutel, Narden, Lavander, Schwindelkraut, Spikatblüten, Tabaksblüten.

Der echte Lavendel ist eine mediterrane Bergpflanze und gehört zur Familie der Lippenblütler. Jeweils sechs bis zehn kleine Blüten formen während der Blütezeit eine Scheinähre, die auf einem langen Stengel weit über dem Strauch schwebt. Die klare Struktur der Blätter ist auch ein Hinweis darauf, dass diese Pflanze strukturierend auf das Seelenleben wirken kann.
Lavendelblätter finden in ihren Heimatländern ihren Platz außerdem als Küchengewürz. Die leicht bitter und stark würzigen Blätter verfeinern  Fleisch- und Fischgerichte sowie Salate und machen die Speisen bekömmlicher.
Lavendelsäckchen im Schrank halten die Motten fern, und auch Spinnen, Ameisen, Flöhe und Mücken machen einen Bogen um diese Pflanze. Bienen und Hummeln hingegen werden vom Lavendel geradezu magisch angezogen.

 

 

Melissa officinalis - Zitronenmelisse

 

Wer kennt ihn nicht, diesen frischen zitronigen Duft, der entsteht, wenn man ein frisches Blatt dieser Heilpflanze zwischen den Fingern zerreibt, und der einem sofort ein Lächeln auf das Gesicht zaubert?
Wie viele andere Gewürz- und Heilpflanzen gehört auch die Zitronenmelisse zur Familie der Lippenblütler und ist damit zum Beispiel verwandt mit Thymian, Salbei, Minze, Lavendel, Basilikum und Rosmarin. In den oberen Blattachseln zeigen sich im Juli und August kleine weiße, honigsüß duftende Blüten.
Der Name Melissa stammt aus dem Griechischen und bedeutet Honigbiene. Der Grund dafür ist, dass die Zitronenmelisse im Altertum als Bienenweide kultiviert wurde.
In der Volksheilkunde wurde und wird die Zitronenmelisse in Form der frischen oder getrockneten Blätter bei einer Vielzahl von Leiden eingesetzt, u.a. bei Verdauungsbeschwerden, zur Beruhigung, zur Stimmungsaufhellung, zur Schlafförderung, bei Erkältungen und gegen Lippenherpes. Hildegard von Bingen wies auf die Wirkung auf das Herz hin: 'Dies Mittel macht das Herz fröhlich.'
Der stark flüchtige Duft lässt sich schwer einfangen, so dass ätherisches Melissenöl sehr teuer ist. Als Melissenöl gehandeltes ätherisches Öl ist deshalb meistens aus dem ähnlich duftenden indischen Zitronengras (Cymbopogon flexuosus) gewonnen und heißt dann korrekterweise Indisches Melissenöl.
Die Melisse ist Meisterin im Ausgleichen und Vermitteln und hat einen starken, harmonisierenden Bezug zu den Rhythmen des Menschen. Ihr sanftes Wesen macht sie zu einer langsam wirkenden Heilpflanze, die auf behutsame Weise beruhigt und entspannt.

 

Echinacea purpurea  -  Sonnenhut

 

Der Sonnenhut ist ursprünglich eine nordamerikanische Wildpflanze. Die indigenen Völker wussten um die Heilkraft diese Pflanze, die vor allem immunstärkend wirkt, indem sie die unspezifische Abwehrfunktion des Körpers stimuliert.
Entsprechend findet der Sonnenhut vor allem Anwendung bei Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten. Belegt ist außerdem die Verwendung bei Zahnschmerzen und Vergiftungen, als Schmerzmittel (u. a. bei Hals- und Magenschmerzen), bei Verbrennungen und rheumatischen Beschwerden. Darüber hinaus wirkt diese Heilpflanze wundheilungsfördernd und unterstützt den Heilungsprozess bei schlecht heilenden Wunden und Ekzemen.
Ende des 19. Jahrhunderts entdeckten weiße Siedler in Nordamerika die Bedeutung des von den indigenen Völkern schon lange verwendeten Sonnenhutes als Heilpflanze. Der Homöopath Dr. Meyer beobachtete eine indigene Frau, wie sie eine Echinaceapflanze zwischen Steinen zerquetschte. Sie zeigte ihm auch, wie er mit dem frischen Pflanzenbrei Wunden und Verletzungen behandeln konnte. Mit der Bezeichnung Meyers Blutreiniger brachte er um 1870 das weltweit erste Echinacea-Präparat im mittleren Westen der USA auf den Markt.

Der Name Echinacea leitet sich vom griechischen Wort echinos ab, was Igel bedeutet. Grund dafür sind die igelartigen-stacheligen Fruchtböden. Die farbenprächtigen Pflanzen, die zur Familie der Korbblütler gehören, blühen im Spätsommer in unterschiedlichen Violett-, Gelb- und Weißtönen.